Behandlung von Patienten mit Periimplantitis

Behandlung von Patienten mit Periimplantitis

Inhaltsangabe

Periimplantitis ist eine entzündliche Erkrankung des periimplantären Gewebes, die unbehandelt zum Verlust von Zahnimplantaten führen kann. Sie stellt eine ernsthafte Komplikation dar und erfordert eine strukturierte, individuell angepasste Therapie.

Ursachen und Symptome der Periimplantitis

Die Periimplantitis wird in den meisten Fällen durch bakterielle Plaque verursacht, die zu einer entzündlichen Reaktion im Weichgewebe und anschließend zu einem Abbau des Knochens um das Implantat führt. Risikofaktoren sind unter anderem:

  • Mangelhafte Mundhygiene

  • Rauchen

  • Parodontitis in der Anamnese

  • Systemische Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus)

  • Unzureichendes Weichgewebe um das Implantat

  • Überlastung durch prothetische Fehlbelastung

 

Typische Symptome sind Rötung, Schwellung und Blutung des Zahnfleischs sowie eine zunehmende Taschentiefe um das Implantat. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zum Knochenabbau und zur Lockerung des Implantats.

Diagnostik

Zur Diagnosesicherung werden klinische Befunde mit bildgebenden Verfahren (v. a. Röntgen) kombiniert. Entscheidend sind:

  • Sondierungstiefen ≥5 mm mit Blutung auf Sondierung

  • Radiologisch nachweisbarer Knochenabbau im Vergleich zum Ausgangsbefund

  • Ausschluss anderer Ursachen wie Zementüberschüsse oder Frakturen

 

Behandlungsmöglichkeiten der Periimplantitis

Die Therapie der Periimplantitis ist vielschichtig und hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen nicht-chirurgischen und chirurgischen Maßnahmen.

1. Nicht-chirurgische Therapie

  • Mechanische Reinigung: Entfernung bakterieller Beläge mit Spezialinstrumenten (z. B. aus Kunststoff oder Titan)

  • Antimikrobielle Behandlung: Lokale Anwendung von Chlorhexidin oder systemische Gabe von Antibiotika (z. B. Amoxicillin + Metronidazol)

  • Photodynamische Therapie: Zerstörung von Bakterien durch Lichtaktivierung eines Farbstoffs – schmerzfrei und gewebeschonend

 

Diese Maßnahmen sind insbesondere im Frühstadium der Erkrankung sinnvoll, reichen aber bei fortgeschrittener Periimplantitis meist nicht aus.

2. Chirurgische Therapie

Wenn nicht-chirurgische Methoden keinen ausreichenden Erfolg zeigen oder bereits signifikanter Knochenabbau vorliegt, ist eine chirurgische Intervention notwendig:

  • Offene Kürettage: Freilegung des Implantats und gründliche Reinigung der Oberfläche

  • Dekontamination der Implantatoberfläche: z. B. mit Er:YAG-Laser, Airflow oder durch mechanische Methoden

  • Knochenregeneration (GBR): Auflagerung von Knochenersatzmaterialien und Membranen zur Defektauffüllung und Förderung der Knochenneubildung

  • Resektive Therapie: Abtragen von Weichgewebe oder Knochen zur Verbesserung der Reinigungsfähigkeit – v. a. bei ungünstiger Implantatlage

 

Langfristiger Erfolg durch Nachsorge

Eine erfolgreiche Therapie endet nicht mit der Behandlung selbst. Entscheidend für den Langzeiterfolg ist ein konsequentes Nachsorgekonzept:

  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen

  • Optimierung der häuslichen Mundhygiene

  • Engmaschige Kontrolluntersuchungen (z. B. alle 3 bis 6 Monate)

  • Ggf. Schienung oder prothetische Anpassung zur Reduktion von Belastungen

 

Haben Sie den Verdacht auf eine Periimplantitis?

Warten Sie nicht zu lange – je früher die Entzündung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten für den Erhalt Ihres Implantats. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin zur Untersuchung und lassen Sie sich individuell beraten. Unsere Praxis verfügt über moderne Diagnostik- und Therapieverfahren, um Ihnen eine sichere und wirksame Behandlung anzubieten. Wir nehmen uns Zeit für Ihre Fragen – und für Ihre Gesundheit.